Der Reifendrucksensor, EU Politik oder ein Meisterstück der Lobby?

Wozu benötigt man einen Reifendruckmesser? Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - so auch assistiert von den Tagesthemen im ZDF Anfang November? Nein, ich vermute es geht um Pfründe für Hersteller.

"Zuviel Europa im Kleinen, zerstört Europa im Großen." Jean. C. Juncker. Geschwätz von gestern, das man ja bekanntlich gleich vergessen sollte?

Wozu benötigt man einen Reifendruckmesser? Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit - so auch assistiert von den Tagesthemen im ZDF Anfang November? Nein, ich vermute es geht um Pfründe für Hersteller. Zusatzkosten lt. Spiegel online:"Organisationen wie der ADAC und der TÜV-Süd gehen bei einem Reifensatz von 250 bis 300 € für die Sensoren plus etwa 50 € für Einbau und die Programmierung in einer Fachwerkstatt, aus". Erstaunlich auch, niemand hat nachgeprüft, ob denn der deutsche Autofahrer wirklich mit Unterdruck fährt. Er bekommt zudem den Reifendruck zweimal im Jahr gemessen, beim Reifenwechsel.

Die jüngste Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes sagt, die technischen Mängel an der Bereifung, wohlgemerkt alle Mängel zusammen, also auch die abgefahrenen Profile, führen zu 0,3 % der Verkehrstoten. Der Reifendruck, großzügig vermutet verursacht eventuell 0,1 % der Verkehrstoten. Interessanterweise - und da wird die Sache nun noch weniger verständlich,-auf Nachfrage beim Statistischen Bundesamt stellte sich heraus, es gibt überhaupt keine Zahlen zu Unfällen "durch falschen Reifendruck". Ein starkes Stück der Autobranchenlobby. Und keiner der Europaabgeordneten merkts?

In absoluten Zahlen in Deutschland bedeuteten 0,1 % Todesfälle etwa 3,8 Tote. Die Raserei hingegen steht für 22,9 % der Verkehrstoten, die Missachtung der diversen Vorfahrtsregeln 5,8 % und Alkohol und Drogen 4,7 %. Welche Schlüsse sollte also eine verantwortliche Politik ziehen, wenn es ihnen um die Verbesserung der Sicherheit ginge?

1. Tempolimits, 2. Promillegrenze 0,0 ‰ und 3. bessere Verkehrserziehung z.B.

Bei Tempolimits würden sich auch andere Effekte bemerkbar machen: u.a. ein deutlich geringerer Spritverbrauch.

Das Schlimme: Ich fürchte, dass in vielen Bereichen die EU Politik ein ähnliches Handlungsmuster vorliegt, nur ist das nicht so transparent wie hier. Die EU Politiker schicken sich an, dieses wunderbare kriegsverhindernde und kooperative Experiment „Europa“, das vielleicht noch beachtlicher ist als die Verabschiedung der Verfassung der Vereinigten Staaten vom 17. September 1787, in Richtung Wand zu fahren. Und dann wundert man sich, dass die AfD oder le Pen im Aufwind sind.

Vermutlich ist der Reifendruck beim Vehikel "EU Politik" nicht in Ordnung, der sollte wirklich öfter überprüft werden, 780 Abgeordnete hätten reichlich Zeit zumindest für Kontrollen. Gestaltungsmacht haben sie ohnehin kaum. Kommen sie nicht dazu weil sie ja dauernd zwischen Brüssel und Straßburg hin und her reisen müssen? Ist ihnen das Image der Idee "Europa" so unwichtig? Schlechter kann es in der Tat kaum noch werden.Warum darf eine Geschäftslobby für so ein add on ein "MUSS" erzwingen, eine Option "Reifendrucksensor" tut’s doch auch schon! Haben die EU Politiker aus der Ölkännchenaffaire immer noch nichts gelernt?

 

Dr. Johannes Rauter 21.05.2015