Griechenland - Schrecken ohne Ende?

Die Zeitungen sind täglich voll davon. Die Talk-Shows karussellieren - ohne Ergebnis. Und der Bürger ist so klug als wie zuvor. Das Spektrum reicht von jenen, die ohne Blick nach rechts und links, "Griechenland helfen" wollen. Natürlich ohne konkret zu sagen wer das bezahlen sollte. Bis zu jenen, die meinen, ohne wettbewerbsfähige Grunddaten geht es nicht, -auch meine Meinung - daher den € solange verlassen, bis man wieder auf festem Boden steht.

„Konto geplündert“, Gammelin, 13.05. ; „Griechenlands doppelte Tragödie“  Fischer,12.05. usf. usf. in der „Süddeutschen Zeitung“

Die Schlange der Reformforderer ist endlos lang

Die Zeitungen sind täglich voll davon. Die Talk-Shows karussellieren - ohne Ergebnis. Und der Bürger ist so klug als wie zuvor. Das Spektrum reicht von jenen, die ohne Blick nach rechts und links, "Griechenland helfen" wollen. Natürlich ohne konkret zu sagen wer das bezahlen sollte. Bis zu jenen, die meinen, ohne wettbewerbsfähige Grunddaten geht es nicht, -auch meine Meinung - daher den € solange verlassen, bis man wieder auf festem Boden steht.

€-Grexit - eine Katastrophe? Eine Vermutung! Auf dieMethode kommt es an!

Es geschieht wenig, blickt man auf die Fakten. Die europäische Solidarität findet immer noch kein entsprechende Pendant in der griechischen Politik. €-Grexit: Wirklich ein Schreckensszenario? Gebaut auf vagen Vermutungen, was denn passiere, wenn Griechenland aus dem Euro flöge – nicht aus der EU, wie immer wieder verwechselt wird. Warum kein Experiment? Mit einer Wirtschaft die nur 1,8% des EU28 BIP ausmacht? Griechenland würde solidarisch geholfen! Griechenland hat 2,2 Millionen Menschen über 65. Griechenland hat zurzeit 1,3 Mio Arbeitslose, das sind  zusammen 3,5 Mio. Menschen, die beim € Grexit Unterstützung bräuchten. Man könnte diesen für eine Übergangsperiode von 5 Jahren pro Kopf im Monat 300 € aus EU Kassen zuschießen, dann wären das jährlich  12,6 Mrd. € also in 5 Jahren 63. Mrd. €.

Wenig im Vergleich mit den griechischen Schulden von über 300 Mrd. €, Ergebnis völligen politischen Versagens und gesellschaftlicher Illoyalitäten dem Gemeinwesen gegenüber. Nutzlos für die Zukunft. Totes Geld, roulierend umgeschuldet- bis zum -wahrscheinlichen- Schuldenschnitt in 10 Jahren.

In der Drachme könnte sich Griechenland dann verschulden wie es will.

Der EU Haushalt - ca. 150 Mrd € hat reichlich Spielraum für eine temporäre Hilfe

Diese solidarische Hilfe wäre einfach zu realisieren: Das EU Budget beträgt ca. 150 Mrd. € Es werden damit nach meiner Wertung auchDinge finanziert, deren Priorität, vor allem deren zeitliche, man sehr in Zweifel ziehen kann. Aus diesem  Budget bräuchte man nur 8,4%  p.a. umsteuern- Solidarität mit  Griechenland bis 2020. Netto kein € mehr an Belastung für die EU28! Und die Fördertöpfe, die Griechenland nicht mal in der Lage ist auszuschöpfen blieben erhalten.

Griechische Arbeitskosten - aus dem Markt gepreist

Schlüssel zum griechischen (Miß-)erfolg (2014): die Arbeitskosten in Griechenland betragen 14,40 € pro Stunde im hoch entwickelten Tschechien 9,36 € und in Polen 8,20 €, in Kroatien 9,40 €. Solange das so bleibt ist Griechenland für Investoren uninteressant. Logische Konse-quenz: Dauersubventionierung durch die anderen EU Staaten, vor allem durch Deutschland, wenn man weitermacht wie bisher.

Rule of law

Es gibt eine weltweite Analyse: Dort wo die "rule of law" sich nicht durchsetzt, da gibt es Chaos unterschiedlichen Ausmaßes, aber keine Perspektiven. Und die braucht der Mensch nun mal. Rechtsstaatlichkeit umfaßt sowohl das Eradizieren der Korruption, persönliche Rechtssicherheit als auch Schutz des Eigentums. Das ist die Basisvorausesetzung für einen Weg in die Zukunft. Wenn das nicht gelingt, sind gute € zum Fenster hinaus geworfen. Es ist ja schön, die "Wiege der Demokratie" vor 2 300 Jahren gewesen zu sein, besser wäre ein solider Rechtsstaat heute.Nun arbeitet unverzüglich dran, was heute nicht geschieht ist morgen nicht getan. Hat die Linke wirklich einen Weg gezeigt oder sorgt der seltsame Koalitionspartner dort für Stillstand?

 

Die Griechen als Zänker?

Eines der Sparpotenziale: Griechenland  leistet sich mit jedem seiner Nachbarn Streit: mit Albanien, Mazedonien, der Türkei, Bulgarien. Daher ein völlig überhöhtes Rüstungsbudget. Warum kümmert sich die EU nicht auch einmal darum?
Es gilt leider der Spruch, nicht Einsicht sondern Not ändert Verhalten.

Ein Tabu-Thema, das aber auch hierher gehört:

Der Chinesische Druck - ein fragwürdiges Freihandelsverständnis

Es sollte auch nicht vergessen werden: China hat einen gewaltigen Handelsbilanzüberschuß mit der EU, ca. 135 Mrd € p.a.. Ausnahme Deutschland, da ist es umgekehrt. Waren im Gesamtwert von rd. 285 Mrd € schickt China p.a. in die EU. Das sind Millionen verlorener Arbeisplätze im Süden Europas. Nicht mal eine local content -Forderung stellt die EU -  ganz im Gegensatz zu den Chinesen. Ist das die EU Handelspolitik? Wird der Süden also womöglich den Wirtschaftsinteressen der Europäischen Maschinenbau/Telekomunikations- und Autobranche geopfert? Ist das wirklich Konsens im EU Parlament und im Ministerrat?

Wurde darüber schon mal nachgedacht?

Datenquelle: eurostat.

Dr. Johannes Rauter 26.05.2015