Europa fühlt sich bedroht – die Aufregung ist groß.
Hin und her gerissen zwischen der Angst vor Trumps Willkür und der eigenen unausrottbaren nationalen Grundeinstellung gibt es zwei Optionen 1. Anerkennung der Hegemonie Russlands bei gleichzeitiger großer externen Energie- und KI-Abhängigkeit. Option 2: Die vier größten EU-Staaten stellen ihr Rüstungspotential unter ein Kommando - nicht im EU Rahmen, das wäre nur Chaos, sondern in einer neuen NATO-Europa-Struktur. Dann wäre man auf Augenhöhe mit unseren Freunden und Feinden. Bisher wollen wir das leider realiter nicht, gemessen am politischen Handeln! Das ist das europäische Drama! Wir haben die Wahl, Sklave oder Mitspieler, es liegt nur an "uns"...Die Ausgangslage 1
Zu Recht – der Schutzschirm ist weitgehend weg. Die US-Amerikaner geben 2023 incl. der Ukraine-Hilfe ca. 9% Ihres Militärbudgets von 916 Milliarden $, also ca. 82 Mrd. für den Schauplatz Europa aus. Für eine Region von fast gleicher Wirtschaftskraft! Stupid! Der Ärger ist verständlich. Schluss damit.
Ausgangslage 2
Trump stellt sich auf Putins Seite. Ein Deal. Was bekommt er dafür? Die seltenen Erden der Ukraine für 30 Jahre auszubeuten? Billiges Erdöl? Eher nicht, das würde die russische Staatskasse nicht vertragen. Oder eine Unterstützung gegen China?
Ausgangslage 3
Europa hat ein riesiges Potenzial, aber es ist durch die EU-Verträge (Einstimmigkeit) gefesselt. Art 42 - 48 EUV fesselt die EU in Verteidigungsfragen an Einstimmigkeit, das jüngste Trauerspiel des Pariser Gipfels ist Zeugnis. Bis heute kann also keiner für das große Europäische Potential sprechen, geschweige denn darüber verfügen! Das „Europa der Vaterländer“ spukt beileibe nicht nur in den Köpfen von Weidel. LePen & Co. Machen wir und da bloß nichts vor.
Was ist zu tun? Wir müssen uns zunächst ehrlich machen
Fazit: Die Wirkung der Bedrohung liegt weder an Trump oder Putin, sondern am fehlenden politischen Willen großer europäischer Länder, zu einer großen gemeinsamen Verteidigungsinitiative.
Die aufzuwendenden Mittel
Wieviel müssen wir ausgeben, was ist der Maßstab? 3,5 besser 5% des Sozialprodukts für Rüstung! Dies entbehrt aus zwei Gründen der Logik. Erstens: Nicht % von BIP ist für Europa relevant, sondern das Rüstungspotential, Geld&Truppen Russlands ist der Maßstab. Und seine zentrale Kommandostruktur
Die EU hat heute real (!) 2,6-mal so viel Geld zur Verfügung als Russland und 47% mehr an Soldaten. Wozu also diese 5%? Was fehlt ist die zentrale Kommandostruktur über die wesentlichen Rüstungsressourcen Europas.Zweitens ohne eine einheitliche europäische Militärstruktur wären 3,5 oder 5% vom BIP eine gigantische Geldverschwendung. Zwei Dutzend Generalstäbe und ebenso viele Beschaffungsphilosophien paralysierten das viele Geld. Einem Golf einen doppelt so großen Tank einzubauen macht aus dem noch lange keinen Audi A 8.
Drittens, die großen Länder der EU sind mit Ausnahme Deutschlands schon hoch verschuldet, da stellt sich die Frage „Butter oder Kanonen“ noch viel schärfer.
Die Logik ist eigentlich einfach
Aufgabe der der militärischen Souveränität der wichtigsten EU-Staaten und dafür eine finanzierbare einheitliche Verteidigungsstruktur, ein Kommando für das große europäische Militärpotential. Nur so ein Repräsentant würde auch an der "Tafel" der „Großen“ sitzen dürfen.Option : EU-Nato. Wenn man gehört werden will…
Eine utopische Forderung, aber die einzig sinnvolle. Die Forderung kann nur heißen, zuerst eine Europäische Verteidigungsstruktur, aus den drei bis sieben größten Ländern incl. UK mit oder ohne Türkei. Das wäre ein Fortschritt. Die Kleinen als Mitfinanzierer. Beginnend mit der modernsten Luftverteidigung - made in Israel.
Wie so oft, man kennt die Lösung, will aber nicht …
Das alles weiß man, man tut nur nichts, "our nation first!" heißt hier immer noch das reale Motto in der EU, das leider Wahlsiege verspricht. Ganz im Sinne von AfD und Konsorten.
Option Staatengruppe mit Hegemon Russland – pax sovietica?
Ist das also das de facto das Gewünschte? Vielleicht lebt es sich ja ganz gemütlich mit russischer Vorherrschaft, dieser Gedanke scheint den Politikern akzeptabel, gemessen an ihrem Handeln. Vor allem könnte man ja so viel Geld sparen ..."
Dabei ist die eigentliche Bedrohung eine andere
Die Energieabhängigkeit Europas und jene, bei Technologien, die die Zukunft - vor allem die Zukunft der Produktivitätsgewinnung – bestimmen, Digitalisierung und KI in jedweder Form. Und auch hier hilft nur ein Mehr an europäischer Kooperation und nicht ein Weniger.
Die größte Gefahr ist die - durch nationales Denken - verhinderte Bereitschaft, 67% der europäischen Rüstungsressourcen unter e i n europäisches Kommando zu stellen!
Eckdaten zur Rüstung 1
Eckdaten zur Rüstung 2
Quellen:
SIPRI, Wikipedia
The U.S. House of Representatives on Friday passed a $1.66 trillion government funding bill for the fiscal year 2023, in which a record $44.9 billion is earmarked for aid to Ukraine.
https://www.statista.com/statistics/232330/us-military-force-numbers-by-service-branch-and-reserve-component/
https://brilliantmaps.com/us-troops-overseas/
Dr. Johannes Rauter 27.07.2025